3. Juli 2015

Klavierunterricht

Pianist und Komponist, Wolfgang von Dechend, in seiner Wohnung in Basel Pianist und Komponist, Wolfgang von Dechend, in seiner Wohnung in Basel

Mit S. bei der Arbeit an Yann Tiersens Stück „La dispute“

Interview:

Welches sind deine musikalischen Vorbilder und wie haben sie dich beeinflusst?

Seit frühester Kindheit begleiten mich die grossen Komponisten der Musikgeschichte wie Beethoven, Mozart, Schubert, Brahms, Schumann und andere. An ihrer Musik gefällt mir vor allem, dass sie nicht nur unterhält und bewegt, sondern dass sie mein Verständnis der Welt und des Lebens vollständiger und reicher macht. In der Pop- und Rock-Musik gefallen mir vor allem Bands wie Queen, die Beatles, The Doors, aber ich bin auch immer mit offenem Ohr dabei, wenn es in den Charts Neues zu entdecken gibt. Viele aktuelle Songs habe ich durch meine Schüler kennen- und nicht wenige auch lieben gelernt.

Was ist dein absolutes Spezialgebiet?

Mein Spezialgebiet ist wohl am ehesten die Klassik, die Romantik, die Spätromantik und der Übergang ins 20. Jh.

Was hast du sonst noch für Talente / Know-How im Bereich Musik?

Ich bin auch als Komponist tätig, wobei sich viele Kompositionen bei mir aus Improvisationen entwickeln. Es existieren bereits drei abendfüllende Programme für Klavier solo, von denen zwei schon aufgeführt wurden.

Was erwartet mich bei dir im Unterricht?

In meinem Unterricht möchte ich Dir gerne beweisen, dass es bei regelmässiger Übung viel leichter ist, Klavier spielen zu lernen, als viele Menschen sich das vorstellen. Ich versuche, Umwege und langwierige Vorbereitungen möglichst zu vermeiden und von allem Anfang an direkt ins Musizieren einzusteigen. Ich unterrichte gerne in einer konzentrierten, fröhlichen und angeregten Atmosphäre. Der Humor hat für mich einen wichtigen Stellenwert. Sobald die Basics mal durch sind (d.h. nach ca 2 Jahren), oder sogar schon davor, kannst Du auch gerne selbst aussuchen, welche Stücke oder Songs Du gerne lernen möchtest. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass Schüler in aller Regel besser vorankommen, wenn sie Musik spielen, die sie lieben.

Unterrichtest du auch Kinder und wie gehst du bei ihnen vor?

Ich unterrichte seit vielen Jahren Kinder ab 7 Jahren, habe aber oft auch schon Kinder ab 5 Jahren unterrichtet, in Einzelfällen auch Jüngere. Mir ist zunächst am wichtigsten, dass das Kind aus eigenem Antrieb Klavier lernen möchte und nicht (oder nicht nur), weil die Eltern das so wollen. Ich beginne meist mit einfachen Liedern, die das Kind schon kennt, Noten kommen spätestens dann dazu, wenn das Kind schulreif ist. Im Unterricht lasse ich viel Raum und Zeit für Klang-Experimente, Spiele und Improvisationen. Auch das Kennenlernen des Instrumentes und seiner Funktionen nimmt einen wichtigen Platz ein. Ich begleite Kinder gerne bei den Vorbereitungen für Tests im schulischen Musikunterricht und behandle sehr gerne auch Lieder und Stücke, die sie von der Schule mitbringen. Überhaupt finde ich, dass ein guter Musikunterricht in der Schule enorm viel zum Instrumentalunterricht beitragen kann.

In welchem Alter hast du spielen gelernt und wie bist du vorgegangen?

Meine frühesten Erinnerungen an musikalische Aktivitäten: Gesangsimprovisationen, die ich als ganz kleines Kind mit Vorliebe auf längeren Autofahrten, wohl manchmal stundenlang, in völliger Freiheit von mir gab. Ich weiss, dass ich schon damals den Drang hatte zu komponieren, jedoch trat das später für eine längere Zeit in den Hintergrund. Klavier spielen wollte ich so weit ich zurückdenken kann, nahm dann ab 10 Jahren die ersten Stunden bei meinem Vater. Auch Cello habe ich als Kind gelernt und fleissig in verschiedenen Schul-und Laienorchestern mitgespielt, allerdings habe ich keinen professionellen Abschluss auf diesem Instrument gemacht.

Was würdest du als Anfänger heute anders machen?

Ich würde mir mehr zutrauen. Vieles habe ich unterlassen aus Scheu, es nicht zu können oder falsch zu machen. Die „guten Musiker“ schienen mir dermassen viel besser, als ich es je werden könnte, dass ich mich oftmals eher zurückzog und resignierte. Einen weniger introvertierten Jungen als mich hätte die Konkurrenz vielleicht sogar angespornt.

Was waren die Höhepunkte deiner musikalischen Laufbahn?

Zweifelsohne ist der bisherige Höhepunkt meiner musikalischen Laufbahn die Entstehung meines Klavier-Solo-Programms „Styx. A Long Journey“ (Uraufführung 2007), mit dem ich in höherem Masse musikalisch zu mir selbst gefunden habe als zuvor.

Was möchtest du als Musiker / Lehrperson noch alles erreichen?

Als Lehrer schwebt mir eine Art erweitertes Unterrichtskonzept für Personen mit vertieftem musikalischem Interesse vor, welches ich in den nächsten ein bis zwei Jahren realisieren möchte. Darin enthalten wären zwei Lektionen wöchentlich, eine fürs Instrument und die zweite für Musikgeschichte, allgemeine Musiklehre, Harmonielehre usw. sowie eine monatliche Klassenstunde, in der man ein spezielles musikalisches Thema behandelt. Letztere könnte zum Beispiel aus Referaten der Teilnehmer, aus einer Vorspielstunde, aus einem Konzertbesuch, einer Führung in einem Klavierfachgeschäft oder ähnlichem bestehen.

Als Musiker möchte ich sehr gerne noch drei bis vier weitere kompositorische Projekte abschliessen, die entweder in Planung oder schon als Entwurf vorhanden sind und zum Teil auch schon fast übfertig in der Schublade liegen.

Warum soll ich bei dir Unterricht nehmen?

Weil ich weiss, worauf es beim Erlernen des Klaviers ankommt, weil ich das auch verständlich vermitteln zu können glaube und weil ich Dir auf diese Weise langwierige Umwege und Fehlwege ersparen kann.

 

Pianist und Komponist, Wolfgang von Dechend, beim Klavieruntericht in Basel.